Anycubic Photon S – es geht los

Falls du dich auch mit der Anschaffung eines 3D Druckers beschäftigst, bist du inzwischen evtl auch bei den Herstellern Anycubic oder Elegoo angekommen. Ich habe seit kurzen einen von den beiden und kann daher vielleicht meine ersten Eindrücke und Gehversuche mit dir teilen.

Vorneweg: Ich kann den Photon S empfehlen – also gibt es auch hier Affiliate Links z.B. diesen: Anycubic Photon S

Für die ungeduldigen hab ich unten eine Checkliste/Einkaufsliste zusammengestellt.

Bis zum ersten Druck

Bestellung+Lieferung:

Den Drucker habe ich direkt beim Hersteller im Rahmen eines Black Friday Angebots bestellt. Die Variante meiner Wahl war leider nicht auf Lager (im Versandlager Europa). Aber nach kurzem Mailing mit dem Support und einem Upgrade war der Drucker in 5 Tagen geliefert.

Auspacken

Vollständig, sauber verpackt und mit 500 ml Resin, 2 FEP-Filmen einigen Filtern, Atemmasken und Handschuhen.

Das Gerät und das Zubehör ist sorgfältig und transportsicher verpackt. Das Auspacken hinterlässt eine Menge Material (allerdings notwendiges), Stypropor, Kartonage einige Tüten, die zu ihren Geschwistern in den Keller wandern.

Eine übersichtliche Erstinbetriebsnahme-Anleitung ist dabei und die Kalibrierung ist mit einem zurechtgeschnittenen Blatt Papier einfach und schnell erledigt. (Vorsicht hierbei, zu schnell und ihr beschädigt das LED Modul). Es kann also losgehen

Inbetriebnahme

Kann es nicht! Um mit dem Harzdrucken anzufangen benötigst du unbedingt noch ein bis zwei große Plastik- oder Tupperschalen mit Deckel, mehrere Liter Isopropanol (und eine Sprühflasche) und einen Trichter zum Wegschmeißen. Ausserdem eine Familienpackung Küchenrolle und genug Nitrilhandschuhe, um eine Notaufnahme zu versorgen.

Ein Slicer ist auf einem mitgelieferten USB Stick (Achtung es heißt der geht schnell kaputt, also auf die Festplatte kopieren was drauf ist und schon mal auf ein-zwei gute FAT32 formatierten Ersatzsticks übertragen)

Die Zeit bis das alles besorgt und geliefert war, habe ich damit verbracht die ersten Modelle auf thingiverse und Co zu suchen und mich mit verschiedenen 3D Gestaltungsprogrammen auseinanderzusetzen.

Erster Druck

Ein Slicer ist ja wie gesagt dabei, also kann man die mitgelieferte Shape eigentlich gleich drucken.

Das sollte man grundsätzlich auch tun, wenn die nicht funktioniert, stimmt was mit der Hardware nicht (Kalibrierung oder FEP-Film)

Ich bin immer etwas ungeduldiger und hatte mir schon bei Thingiverse ein paar Miniaturen runtergeladen und auf http://3dp.rocks/lithophane/ ein par Lithographien meiner Frettchen erzeugt.

Das alles in den Slicer und ab zum Drucken.

Erstens: es stinkt wirklich furchtbar!

Zweitens: auf den Balkon auslagern geht im Winter nicht, da ist es zu kalt. (= erster verbockter Druck)

Drittens: Druckbettorientierung ist ziemlich entscheidend und Supports muss man, wenn auch sparsam einsetzen. (= zweiter zum Teil verbockter Druck)

Dann lief es eine Weile ganz gut

Erster Guter Druck

Der hängt nicht zuletzt an der Qualität der Dateien. Die mitgelieferte Würfelshape ist natürlich darauf perfektioniert zu zeigen, was der Drucker so kann. Von Thingeverse geladenen oder selbsr erstellte Formen müssen aber entsprechend bearbeitet werden.

Dazu nutze ich momentan eine Mischung aus Tinkercad, Meshmixer (mega!) und gelegentlich Blender, bevor die Shapes in den Slicer kommen, zur Ausrichtung auf dem Druckbett und für Supports.

Dafür braucht man Geduld, je mehr Shapes auf dem Druckbett sind, desto länger Sliced das, aber je weniger Shapes auf dem Bett sind desto länger ist die gesamte Druckzeit

Exkurs zum Slicer: er ist nicht (ganz) so mies, wie alle behaupten, aber da ist auf jeden Fall Luft nach oben. Hat mich aber gute 3-4 Monate begleitet, bevor ich endgültig umgestiegen bin. (Alternativen sind der Original Chitubox slicer und ein aufgebohrter Meshmixer)

Ich werde in den nächsten Wochen detaillierte Artikel machen zu den Softwaren und zum Troubleshooting auf dem Weg zu meinen ersten publikumstauglichen Drucken und bis zur ersten produktiven Anwendung. (Die übrigens mit FDM besser lief)

Checkliste Resin-Druck (anycubic photon s)

Das braucht man, um los zu legen

  • Drucker (Photon S)
  • Isopropanol 6 Liter
  • Metallspachtel
  • Trichter/Metallfilter
  • Nitril Handschuhe
  • Plastikboxen
  • Küchenrolle
  • halbes Blatt Druckerpapier
  • UV Lampe (keine Empfehlung die 405 nm sind selten zu finden)
  • Ein gut belüfteter warmer Raum

Später – also sobald du eine paar Drucke hinter dir hast und weitere Harze besorgst, empfehle ich dir weitere Harzwannen. Elegoos passen auch, kosten die Hälfte und haben Deckel!

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