Etappe 4: Whangarei – Kawakawa 68 km
Die Etappe plante ich erst auf 55 km, allerdings wäre das entlang des Highway 1 gewesen (denke A5).
Also biege ich ins Hinterland ab. Das ist erstmal richtig in schön. Auf den Straßen bin gefühlt nur ich unterwegs. Gelegentlich markieren Briefkästen Wohnhäuser hinter langen Zufahrten und dichten Hecken.
Ich bringe Komoot mit Hilfe von Google Maps dazu, wirklich eine Route ohne Highway zu suchen.
13 km mehr sind ein guter Tausch gegen 39 km gejagt von Lastzügen.
Je tiefer ich ins Hinterland abbiege desto schlechter wird der Asphalt aber desto häufiger werde ich von Hunden verbellt.
Lästigerweise wechselt der Belag irgendwann von Teer zu Schotter. Durchaus herausfordernd da die Körnung eher Bahntrasse denn Straße ist, aber Gravelbike Go!
Es gibt hier genau zwei Sorten Wohnstätten. Entweder sind es große Viehhöfe mit langen gepflegten Zufahrten oder in der Zufahrt stehen zwei Autowracks, die den Bauschutt vor runtergekommenen Holzhäusern notdürftig verbergen.
Das einzige Stück Asphalt auf 13 km übrigens vor der Kirche.
Ein Kälberauftrieb hält mich eine Weile auf und sorgt für etwas Adrenalin, allerdings bin ich aus der Schweiz schlimmeres gewohnt.
Ich komme zeitig in Kawakawa an. Der Ort zeichnet sich durch eine Hundertwasser Toilette aus und durch ausgeprägte Strukturschwäche. Ich schaffe es heute tatsächlich mal ein paar Fotos vom Ort zu machen. Etwas misstrauisch beäugt von Hunden und ein paar Trinkern im einzigen Pub.
Als es beginnt dunkel zu werden, packen die Einheimischen ihre Motorräder aus und zeigen wie schöne Muster durchdrehende Reifen machen können.
Da bin ich aber schon vor den Moskitos ins Motelzimmer geflohen.
Aufheulende Motoren singen mich in den Schlaf.